Blog | Stress faerbt die Welt grau

Stress färbt die Welt grau – Geistige Dysbalance durch Stress

Entspanne dich, lass das Leben durch dich hindurchfließen und nimm einfach wahr, was um dich herum geschieht. Achtsam und ohne Bewertung…

Fehlende Achtsamkeit fördert geistige Dysbalance

In unserem hektischen Alltag verlieren wir oft den Blick für das Positive und lassen uns von Verpflichtungen, Sorgen und Ängsten einnehmen. Die Welt wird immer düsterer. Die Erschöpfung nimmt zu, und unsere Aufmerksamkeit ist ausschließlich darauf gerichtet, die nächste Krise oder Katastrophe zu bewältigen. Es ist, als würden wir diese regelrecht heraufbeschwören, da wir uns ständig auf Trigger und potenzielle Gefahren konzentrieren, während wir überall nur Misstrauen sehen.

Mit anderen Worten: Unsere Welt erscheint grauer, trister und voller Hindernisse…

Wir verlieren den Blick für neutrale oder positive Erlebnisse. Wir werden sozusagen blind für andere Details im Leben. So kippen wir in eine negative Grundstimmung, die sich hartnäckig halten kann. Es festigt sich Missgunst und Kleinkariertheit als innere Einstellung. Wir sind plötzlich umgeben von Gefahren und Feinden die wir bekämpfen müssen.

Es entsteht eine Schieflage oder geistige Dysbalance hin zum Negativen.

Gegenwärtigkeit rückt die Welt wieder gerade

Wie können wir der Schieflage und Abwärtsspirale entkommen?

Die Antwort liegt in der Achtsamkeit und der bewussten Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments. Achtsamkeit bedeutet, mit offenen Sinnen und ohne Vorurteile in jedem Augenblick präsent zu sein. Indem wir uns darauf konzentrieren, was gerade jetzt geschieht, können wir die Negativität um uns herum durchbrechen und wieder einen Blick für die Schönheit und Fülle des Lebens gewinnen.

Durch bewusstes Innehalten und Fokussierung auf das Hier und Jetzt, schieben wir die Vergrößerungslupe zur Seite. Der nächste Berg an Problemen schrumpft wieder auf seine Originalgröße und wir können durchatmen.

Statt uns von unseren Gedanken und Emotionen überwältigen zu lassen, können wir lernen, sie aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis stellen wir unsere geistige Balance wieder her. Wir gewinnen so eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserer Umgebung.

Übung: Halte inne und frage dich…

  • Wann habe ich das letzte Mal einfach nur wahrgenommen was ist?
  • Wann durfte das Leben einfach so sein wie es ist?
  • Was geschieht gerade im Moment rund um mich?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Achtsamkeit keine magische Lösung für all unsere Probleme ist. Es ist ein Prozess, der Zeit und Übung erfordert. Indem wir uns jedoch bewusst dafür entscheiden, achtsamer zu leben, können wir einen wichtigen Schritt hin zu einem ausgeglicheneren und erfüllteren Leben machen.

Lasst uns gemeinsam den ersten Schritt tun, hin zu einer Welt, die nicht mehr grau und trist erscheint, sondern voller Farben und Möglichkeiten. Lasst uns die Kraft der Achtsamkeit nutzen, um Stress zu reduzieren und unsere geistige Balance wiederzuerlangen.

Praktische Übung: Achtsamkeit steigern

Mit Übungen die uns ganz im Jetzt verankern, schaffen wir Achtsamkeit uns selbst und unserer Wahrnehmung gegenüber. Wir können Dinge wieder leichter in den richtigen Kontext rücken. Unsere Wahrnehmung wird wertneutraler.

Ohne die Lupe des Stresses, wird der Berg wieder zum Ameisenhügel… Unsere Wahrnehmung wird wieder offener und weniger einseitig. Plötzlich sehen wir wieder die Blumen am Straßenhand und ein nettes Lächeln von Kollegen.

Übung: Neue Welt

Geh doch für die nächsten 10 Minuten einfach durch deinen Tag als wäre alles neu und du hättest es noch nie zuvor gesehen.

  • Was riechst du?
  • Was hörst du?
  • Was kannst du sehen?
  • Welche Menschen und Situationen begegnen dir?
  • Welche Details bleiben dir in Erinnerung?

Wenn wir unseren Verstand zur Ruhe kommen lassen – unserer Umgebung innerlich ein Lächeln schenken und entspannen, dann merken wir, dass doch nicht alles negativ und nicht jeder Mensch ein potentieller Feind ist.

Mindfulness ist der Zustand der es uns erlaubt uns selbst, unsere Emotionen und Handlungen sinnvoll und mit innerer Distanz wahrzunehmen und bewusst handzuhaben. Wir werden uns unserer Emotionen bewusst und können sie durch achtsames Erkennen besser nutzen und einordnen. Es erlaubt das Hinterfragen einer Situation oder Handlung. Wir können wieder klarer entscheiden ob unsere aktuelle Art zu denken, sinnvoll oder zielführend ist und uns dorthin bringt wo wir hinwollen.

Übungen für mehr Achtsamkeit im Leben können an jedem Ort, zu jeder Zeit durchgeführt werden. Ganz alltägliche Tätigkeiten lassen sich so durchführen, dass wir völlig im Hier und Jetzt sind.

Achtsamkeit im Alltag: Eine persönliche Anekdote

Eine Reise nach Santorin hat mich gelehrt, dass auch eine banale Tätigkeit wie Gehen spannend werden kann und uns schlagartig ins Hier und Jetzt holt. -Denn nicht jedes Land folgt EU genormten Bauvorschriften.

Typisch Österreichisch: Unachtsamkeit führt zu Verletzungen

Wer in Österreich lebt und aufwächst ist es gewohnt, dass Treppen und Stufen genormt sind. Unaufmerksam und hektisch laufen wir über Wege und Stiegen und verlassen uns blind darauf, dass Stufen gewisse Maße und Abstände haben. – Die grundsätzlich immer gleich sind.

Ab mehr als 3 Stufen gibt es dann auch immer einen Handlauf. Mittlerweile sind Straßen, Wege und öffentliche Gebäude sogar schon weitreichend Behinderten gerecht und Rollstuhl tauglich, gestaltet. Dies ist großartig und unglaublich bequem, verleitet uns jedoch sehr zur Unachtsamkeit.

Jetzt kommt es Unfällen und Verletzungen wenn es nun doch irgendwo eine Stufe gibt. Deshalb müssen in öffentlichen Gebäuden Treppenbeginn und Treppenende nun mit extra Sicherheitsstreifen markiert werden. Ein Versuch die Menschen zu mehr Achtsamkeit zu bewegen.

Santorin: Achtsamkeit ist Selbstverantwortung

In Santorin hingegen stand ich mit großem Koffer und Reisegebäck eben nicht in Österreich und vor einer großen Herausforderung…

Als Vulkaninsel, mit den weiß gekalkten Gebäuden, Gassen, Wegen, Stiegen, Stufen und blauen Dächern ist der Ort einfach bezaubernd. Die Schönheit dieses Moments und die Besonderheiten der Architektur wurden mir in wenigen Sekunden unfassbar vergegenwärtigt: Ich setzte den Schritt auf eine viel zu schmale, sehr hohe und sehr steile Stufe…

Der Beginn einer Treppe, die wunderschön weiß gekalkt über keine einheitliche Struktur verfügte. Während die erste Stufe zu schmal war, fand ich die zweite viel zu breit und zu niedrig und die dritte war nicht waagrecht. Es war ein Abenteuer voller schräger, schmaler, hoher, weiter, enger Stufen und einem großen schweren Koffer… natürlich ohne Handlauf…

Ich bin gesund an meinem Ziel angekommen und seitdem verstehe ich Achtsamkeitsmeditation, im Sinne von ganz präsent im Hier und Jetzt zu sein auf einer anderen Ebene. Um den amerikanischen Verhaltensmediziner Jon Kabat-Zinn zu zitieren:

„Wenn ich jetzt diese Treppen hochgehe, weiß ich, dass ich es tue.“

Neben herrlichen Urlaubserinnerungen erlaubt Achtsamkeitstraining uns Handlungsautomatismen und gedankenlose Routinen zu durchbrechen. Wir sind gegenwärtiger – präsent im Hier und Jetzt.

Gegenwärtigkeit: Muskeltraining für den Geist

Bevor ich noch auf einige gute Möglichkeiten des Achtsamkeitstrainings eingehe, möchte ich an dieser Stelle anmerken, wie wichtig es ist besonders bei Achtsamkeit an einen geistigen Muskel zu denken. Achtsamkeit wird wie unser Körper, mit dem regelmäßigen Üben trainiert.

Wer monatelang im Stressrad gefangen ist, wird ebenso an geistiger Achtsamkeitskondition einbüßen, wie ein Läufer Ausdauer einbüßt, wenn er Wochen lang nicht läuft. So ist es auch ganz klar, dass zu Beginn des Trainings die Achtsamkeit nicht sehr lange gehalten werden kann. Dies ist völlig normal und überhaupt kein Problem.

Wer täglich 10 Minuten übt und sich vielleicht tagsüber immer wieder selbst fragt: Wie fühle ich mich jetzt gerade? – wird schon bald merken, dass die geistige Ausdauer wächst.

Fazit: Aufmerksamkeit trainieren

  • ist anstrengend
  • lebt von regelmäßiger Übung
  • 10 Minuten täglich üben
  • immer wieder innehalten und die eigenen Emotionen wahrnehmen
  • kann mit der Zeit auch über einen längeren Zeitraum gehalten werden

Wie kann ich gegenwärtiger werden?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Achtsamkeit zu üben. Vera F. Birkenbihl gibt unter anderem das Beispiel, einen Korridor (den man sonst immer unbewusst geht) einfach einmal rückwärts zu gehen. Wenn wir also alltägliche Tätigkeiten anders als sonst, vielleicht ganz langsam oder sehr schnell durchführen, dann ist unsere Achtsamkeit gefordert.

Übung: Filme als Achtsamkeitstraining

Wer Filme liebt und diese gerne und oft ansieht, kann dies für sein Achtsamkeitstraining nutzen. In der Vorbereitung können wir das Filme schauen bewusst zelebrieren. Indem wir Popkorn oä. vorbereiten, uns bewusst Zeit für den Film nehmen und das Handy ausschalten, können wir schon in der Vorbereitung achtsam sein.

Im zweiten Schritt können wir uns Notizen anfertigen (was gefällt mir besonders gut, was gefällt mir überhaupt nicht). Natürlich lässt sich das Ganze auch mit Humor nehmen und daraus ein super Trinkspiel veranstalten: Wann immer bei einer Hollywood Produktion ein Klischee verwendet wird, wird getrunken… Ich kann nur nicht garantieren, dass wir es bis zum Ende des Films durchhalten…

Es gibt natürlich auch hervorragende Methoden die uns eine Stunde Auszeit erlauben und uns helfen eine Beziehung zu unserem Geist und unserem Körper herzustellen. Diese sind gut für unsere Gesundheit, zum Entspannen und um gegenwärtiger zu werden.

Methoden: Geist und Körper entspannen

  • Yoga
  • Progressive Muskelentspannung
  • Autogenes Training
  • Meditation
  • Neurogenes Zittern

Die beiden ersten Methoden nutzen den Körper um mehr Achtsamkeit sich selbst gegenüber zu praktizieren. Durch Bewegungen (Dehnungen, Drehungen, Atemrhythmus und achtsames Training) wird speziell beim Yoga der Körper gestärkt, die Beweglichkeit gefördert und gleichzeitig kann man sich ganz tief ins eigene Selbst, die innere Ruhe und Stille fallen lassen. Der körperliche Aspekt sorgt für den Abbau von Stresshormonen und verbessert die Laune spürbar.

Bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson kann ein sehr tiefer Zustand der Entspannung erreicht werden. Durch das  an- und entspannen der Muskelgruppen wird fast in eine Art Trance erreicht die uns ganz in das Hier und Jetzt bringt ohne dabei einzuschlafen.

Auch neurogenes Zittern nutzt den Körper und das Nervensystem um eine tiefe Entspannung und Achtsamkeit zu erreichen.

Autogenes Training und Meditation finden vorwiegend geistig statt und können in ganz unterschiedlichen Formen praktiziert werden. Mit Selbstaffirmationen oder positive Anweisungen an sich selbst kann die innere Stimmung oder auch der innere Monolog (oft negative Selbstgespräche – besonders in Stresssituationen), langfristig positiver und achtsamer gestaltet werden.

Meditation wird ebenfalls in unterschiedlichsten Varianten praktiziert (Atem – basiert, Nichts – denken, geführte Meditationen…) in erster Linie geht es dabei jedoch um das nach Innen hören und wahrnehmen ohne zu bewerten. Aufsteigende Gedanken werden registriert doch sie ziehen weiter ohne, dass wir ihnen nachhängen oder folgen. Ziel ist es dabei, einfach bei sich zu bleiben.

Resümee: Achtsamkeit entspannt und reduziert Stress

Jeder Mensch hat unterschiedliche Zugänge und Vorlieben und so lohnt es sich, verschiedenste Methoden einmal auszutesten um herauszufinden, welche für einen selbst gut funktionieren und welche eben nicht.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich über euer Feedback, eure Erfahrungen und Ideen!

Namasté,
deine Bianca

Jetzt teilen:

Besonders Du | Bianca Promberger | Personal Fitness Training Yoga Kurs Studio Mentaltraining Mentales Training Klagenfurt Kärnten | Über mich

Lass uns reden!

Du willst ein individuelles Training, dass deine besonderen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt?

Folge mir:

Das könnte dich auch interessieren: